Legasthenie oder nur Lese-/Rechtschreibschwäche?
Legasthenie (auch Lese-/ Rechtschreibstörung genannnt) bezeichnet eine Beeinträchtigung beim Erlernen von Lesen und Rechtschreibung. Sie ist in Besonderheiten der Gehirnfunktionen Betroffener begründet. Legasthenie ist nicht die Folge von unzureichender Beschulung, verminderter Intelligenz oder neurologischen oder psychischen Erkrankungen.

Derzeitiger Forschungsstand ist, dass Legasthenie ihre Ursachen in einer oder mehreren Beeinträchtigungen von Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit oder Sprachverständnis hat.

Hierzu gehören:
  • Störung der Entwicklung des Sprechens und der Sprache
  • Störung der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung wie Lautunterscheidung, Klangkategorisierung, Merken von akustischen Informationen
  • Störung der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung: Wörter können nicht richtig abgespeichert werden

Legasthenie trifft zwischen fünf und sieben Prozent der Bevölkerung und hat nichts mit der allgemeinen Intelligenz der Betroffenen zu tun - auch Hochbegabte können an Lese-Rechtschreib-Störung leiden. Eine Legasthenie kann sich in sehr unterschiedlichen Ausprägungen zeigen und gilt als nicht vollständig therapierbar. Dennoch ist es möglich, durch systematisches Training die Auswirkungen der Legasthenie weitgehend zu kompensieren.

Im Gegensatz dazu ist die Lese-/Rechtschreibschwäche eine vorübergehende Schwäche, die durch äußere Einflussfaktoren (mangelnde Beschulung, psychische Probleme, Krankheit...) entstanden ist. Durch geeignete Therapiemethoden kann diese vollständig verschwinden.


Gemeinsame Symptome von Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwäche
Lesen: Schreiben:
  • langsames oder mühsames Erlesen der Wörter
  • Verwechseln der Reihenfolge von Buchstaben (gliech statt gleich)
  • Verwechslung von Buchstaben
  • zu viele Fehler beim Vorlesen
  • Probleme beim Zusammenschleifen von Buchstaben und Lauten
  • Wortweises Lesen von Texten
  • Kompensatorisches Erraten von Wörtern
  • Verlieren der Zeile im Text beim Lesen
  • Ungenaue Aussprache beim Vorlesen
  • Mangelndes Sinnverständnis für den gelesenen Text
  • Trotz Übens keine Verbesserung

  • viele Fehler beim Schreiben
  • Auslassung, Verdrehung und Hinzufügen von Buchstaben
  • Verwechslung ähnlich klingender Buchstaben (b/p, d/t, g/k)
  • Rechtschreibregeln (z.B. Groß/Kleinschreibung, Dopplung....) werden nicht umgesetzt
  • Verwechslung von ähnlich aussehenden oder ähnlich klingenden Buchstaben
  • Verschiedene Schreibweisen des selben Wortes innerhalb des Textes
  • Schreibhemmung
  • Trotz Übens keine Verbesserung
Diagnose
Um Legasthenie zu diagnostizieren werden durch einen Psychologen oder Kinder- und Jugendpsychiater verschiedene Testverfahren angewendet:
  • Intelligenztest
  • Lese- und Rechtschreibtest
  • Aufmerksamkeitstest
  • Fragebögen zu psychischen Auffälligkeiten
  • Eltern- und Lehrerbefragung

Bei durchschnittlicher bis überdurchschnittlicher Intelligenz und überdurchschnittlich vielen Fehlern (im Verhältnis zur passenden Altersgruppe) beim Lese- und Rechtschreibtest wird Legasthenie diagnostiziert.

Bei frühzeitiger Erkennung und Therapie können die Probleme der Legasthenie meist kompensiert, aber diese selbst nicht geheilt werden. Das Kind hat gute Chancen, die Defizite in Lesen und Schreiben durch eine auf ihn abgestimmte, individuelle, systematisch aufgebaute Förderung zu verringern.

Damit können dem Kind ein frustrierender Leidensweg und mögliche Sekundärstörungen wie sozialer Rückzug, Angst, Depressivität, körperliche Symptome erspart werden.

Therapie
Lernkrisen haben verschiedenste Erscheinungsformen und Ursachen und werden unterschiedlich wahrgenommen. Oft können Kinder, Jugendliche und Erwachsene nicht den ihren Möglichkeiten entsprechenden Lernerfolg erzielen.

Lerntherapie bietet unabhängig vom jeweiligen Schulstoff Bewältigungsstrategien für das individuelle Problem des Kindes.

Nachhilfe eignet sich für Schüler mit Wissenslücken in einzelnen Fächern, entstanden durch versäumten Unterricht, eine “faule Phase” oder einen Wechsel in eine leistungsstärkere Klasse.

Lerntherapeuten erarbeiten durch eine genaue Anamnese und Diagnostik die Ursachen der Lernprobleme heraus und wirken diesen therapeutisch entgegen. Eine individuelle Fehlerdiagnose ist die Basis einer Erfolg versprechenden Lese- und Rechtschreibförderung. Für jedes Kind wird ein individuell abgestimmter Trainingsplan erstellt. Das Training baut Schritt für Schritt auf, somit wird eine Überforderung, die besonders für Legastheniker weitreichende negative Folgen haben kann, ausgeschlossen.

Die Psyche des Kindes und seine sozialen Kompetenzen müssen in der Lerntherapie berücksichtigt und aufgearbeitet werden. Nur Methoden, die auf die Individualität und die speziellen Probleme des einzelnen Kindes abgestimmt sind, können im Unterschied zur Nachhilfe, als lerntherapeutisch betrachtet werden.

Für Kinder mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche oder Legasthenie ist das Üben am aktuellen Lernstoff meist wenig hilfreich.

Durch ständige Misserfolgserlebnisse stellen sich Frustration, Resignation, Lernunlust, Versagensängste und Verweigerung ein. Die Psyche der Kinder und Jugendlichen leidet und in der Folge mit ihnen oft auch ihre ganze Familie.

Die Probleme einer Legasthenie lösen sich leider nicht von selbst. Das Gegenteil ist der Fall − der Druck und die Defizite im schulischen Bereich nehmen zu und die psychische Situation wird immer angespannter.

Ziel der Therapie
Neben der Förderung des Schulleistungsbereiches anhand von geprüften systematischen Therapieprogrammen steht die Stabilisierung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes/Jugendlichen im Blickpunkt.

Die Unterstützung der Persönlichkeit ist neben der wieder zu entdeckenden Freude am Lernen ein Hauptanliegen der Therapie.

Positive Lernerfahrungen stärken das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation!

Ablauf
Eine Legasthenietherapie oder eine individuelle Förderung bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten findet in der Regel in wöchentlichen Einzelsitzungen statt.

Die durchschnittliche Dauer einer Legasthenietherapie beträgt ein bis zwei Jahre.

Neben der Therapie mit dem Kind/Jugendlichen trägt die Kommunikation mit Lehrern und Eltern deutlich zur Entlastung in der Schul- und Hausaufgabensituation bei.

Die Ziele einer gelungenen Therapie liegen neben dem Erwerb der Schriftsprachkompetenz in einem möglichst gelassenen Umgang mit der Lese-Rechtschreibstörung durch Eltern und Kind.

Ein ebenso wichtiges Element der Förderung ist die Herausarbeitung der bei jedem Kind vorhandenen Talente und Fähigkeiten. Gelingt eine Stärkung der Persönlichkeit, kann eine psychische und emotionale Verbesserung der schulischen und häuslichen Situation erreicht werden.

Kosten
Unter bestimmten Voraussetzungen werden die Kosten für eine Legasthenietherapie von den Jugendämter übernommen (nach §35a KHJG). Nötige Schritte hierfür können Sie gerne telefonisch mit mir besprechen.

Über mich

Verheiratet, Mutter von 3 Kindern,
Erzieherin, Diplom-Sozialpädagogin (FH),
Systemische Familienberaterin, Lerntherapeutin, Legasthenietherapeutin

Studium und Fortbildungen:

  • Ausbildung zur staatl. anerkannten Erzieherin (München)
  • Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule München
  • Systemische Familienberaterin (GST München)
  • Weiterbildung zur Legasthenietherapeutin (nach BVL) bei Wege für Kinder (Starnberg)
  • Trainerin bei Rechenschwäche (Dyskalkulie) beim IFLW (Institut für integrative Lerntherapie und Weiterbildung)

Berufliche Erfahrung:

  • Mehrjährige Tätigkeit als Erzieherin in Kindergärten und einer Waldorfschule
  • Mehrjährige Tätigkeit als Sozialpädagogin in einer psychiatrischen Klinik und einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke
  • 2012-2015: Selbständige Tätigkeit als Legasthenietherapeutin/Lerntherapeutin in der Praxis für integrative Lerntherapie Albrecht in Münsing
  • Seit Januar 2015: eigene Praxis in Münsing
  • Seit Oktober 2015: Mitarbeit bei Dr. Jakob Nützel, Facharztpraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Weilheim

Kontakt & Impressum
Sandra Rose
Am Griesbichl 4
82541 Münsing

Tel: 08177-926240
sandra@rose-lerntherapie.de

Verantwortlich im Sinne §6 MDStV: Sandra Rose
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